Kommentar zu Wählerbrief von Paul Sefrin

Veröffentlicht am 23.03.2012 in Kommunales

Kommentar des SPD-Ortsverein sowie der Fraktion der SPD im Gemeinderat Bechhofen auf den am Mittwoch, 21.03.2012 in Bechhofen verteilten Wählerbrief des Bürgermeisterkandidaten Paul Sefrin

Bürgermeisterwahlen sind in Rheinland-Pfalz Personenwahlen. Dementsprechend sollten den Wahlkampf größtenteils auch die Personen führen, welche sich zur Wahl stellen. Unterstützungsleistungen der Parteigliederungen sind dabei selbstverständlich, aber diesen gilt nicht das Hauptaugenmerk.
Der SPD-OV Bechhofen-Rosenkopf hat sich sehr engagiert in diesem Wahlkampf für unseren Bürgermeisterkandidaten Jürgen Gundacker miteingebracht und ihm auch jede mögliche Unterstützung zukommen lassen. In letzter Konsequenz musste er sich und seine Ziele jedoch selbst vorstellen und präsentieren. Eine gewisse Zurückhaltung, um dem Kandidaten diese Präsentation zu ermöglichen, versteht sich von selbst.
Diese Zurückhaltung endet jedoch dort, wo Dinge so dargestellt werden, wie sie sich nicht verhalten haben und die Ideen und die Arbeit Anderer so verkauft werden, als wären es die eigenen. Dies ist bei diesem Flugblatt der Fall.

DSL: Die SPD vertrat für den Ort Bechhofen immer die Ansicht, dass nur durch erdgebundenes DSL ein schneller Internetzugang für alle Bürger unserer Ortsgemeinde technisch zu leisten wäre. Die CDU setzte bis zu diesem Zeitpunkt immer noch auf die nie richtig funktionierende Funkvariante (leidgeprüfte Abnehmer können ein Lied davon singen). In diesem Zusammenhang führten wir 2008 eine Befragung der Verbandsgemeinde in Bechhofen nochmalig durch, und erreichten damit, dass Bechhofen der Ort in Zweibrücken-Land war, wo proportional zur Einwohnerzahl das größte Interesse an schnellem Internet in allen Ortsgemeinden vorhanden war. Der damalige Fraktionssprecher der CDU, ein gewisser Paul Sefrin, sagte hierzu (Zitat): „Dieser Befragungszettel ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist.“
Ein Jahr später stand die Telekom vor der Tür und unser Ort wurde verkabelt. Ohne Zutun der Ortsgemeinde und auf eigene Kosten. Soviel dazu und zu dem tollen Engagement!

Kindertagesstätte: Die SPD war es, die immer wieder auf die desolaten Fenster aus den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts hinwies; die Forderung neue Fenster einzubauen kann in unserem Wahlprospekt von 2009 nachgelesen werden.

Dorfmittelpunkt: Auch wenn die SPD immer ein erklärter Gegner des Ankaufs des Boldschen Anwesens war, so haben wir nach dem erfolgten Kauf immer darauf gedrungen, öffentliche Toiletten zum Dorfplatz hin zu installieren. Die CDU-Ratsmehrheit hat diese Anträge mehrmals aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt. Sich jetzt als derjenige zu generieren, welcher diese Idee quasi als weißen Hasen aus dem Zylinder zieht, ist wohl nur peinlich.

Jugendraum: Schon Mitte der neunziger Jahre forderte die SPD-Fraktion die Einrichtung eines Jugendraumes. Mangels geeigneter Räumlichkeiten konnte die Idee zu diesem Zeitpunkt nicht umgesetzt werden. Nach dem Erwerb des Boldschen Hofes und der Suche nach einer sinnvollen Verwendung der vorhandenen Gebäude, wurde die Idee der SPD dankbar wieder aufgegriffen. Die neue Konzeption wurde fraktionsübergreifend erarbeitet und im Rat einstimmig beschlossen.

Dorfgemeinschaftshaus: Das DGH ist zweifelsohne in die Jahre gekommen. Nichts desto Trotz ist es heute notwendiger denn je. Trotz der hervorragenden Bewirtschaftung der neuen Hausmeisterei ist das Gebäude substanziell in vielen Bereichen sanierungsbedürftig. Wären hier die notwendigen Reparaturen zeitnah durchgeführt worden, wäre der Gesamtzustand heute ein erheblich besserer, ein Investitionsstau vermieden und Folgeschäden verhindert worden. Leider wurden die benötigten Gelder nicht in das Haus der Dorfgemeinschaft sondern in das gewerbliche Prestigeprojekt und Fass ohne Boden Dorfmittelpunkt gesteckt bzw. versenkt.

Gemeindefahrzeuge: Wenn Fahrzeuge in die Jahre gekommen sind, müssen sie ersetzt werden. Dies gilt für private Haushalte wie auch für eine Ortsgemeinde. So war die Anschaffung des vorherigen Gemeindetraktors ein finanzielles Desaster. Trotz massiver Bedenken der SPD-Fraktion wurde dieses Fahrzeug für eine verhältnismaßig hohe Summe angeschafft. Leider hatten sich unsere Bedenken bewahrheitet und ein Großteil des Jahres stand der Traktor entweder still oder in der Werkstatt. Die Anschaffung der neuen Fahrzeuge war dementsprechend notwendig und folgerichtig, da ansonsten die Gemeindearbeiter nicht mehr arbeitsfähig gewesen wären.

Als Fazit ist festzustellen, dass sich die SPD als handelnde und treibende Kraft in vielerlei Hinsicht in die meisten Entscheidungen der letzten 20 Jahre für unser Dorf miteingebracht hat und sie auch mitbestimmt hat. Dies gilt natürlich auch für den Ortsgemeinderat als Ganzes.
Wer jedoch die Früchte dieser gemeinsamen Arbeit für sich alleine beansprucht und sie wie ein Ordenskissen vor sich her trägt, muss auch damit rechnen, dass er irgend wann mal den Münchhausen-Orden für größtmögliche Selbstbeweihräucherung verliehen bekommt.

SPD-Ortsverein Bechhofen-Rosenkopf
SPD-Fraktion im Gemeinderat Bechhofen

 

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